Liebe Mitglieder der Delmenhorster Universitäts-Gesellschaft, Freunde und Interessierte
Im Namen des Vorstands der Delmenhorster Universitäts-Gesellschaft lade ich Sie zu einem Vortrag
am Montag, den 9.12.2024 um 19:30 Uhr, in die Räume des Hanse-Wissenschaftskolleg, Lehmkuhlenbusch 4, 27753 Delmenhorst, ein.
Es referiert
Prof. Dr. Rudolf Hickel, Bremen
zum Thema
„Inflation unter dem Regime der Mehrfachkrise
Ist das „gierige Biest“ besiegbar?“
Der Sommer ist vorbei und das augenblicklich meist angenehme Herbstwetter korreliert leider nicht mit der angespannten globalen Lage. Die Krisen häufen sich. Um bei dieser unglücklichen Gemengelage zumindest etwas den Überblick zu bewahren, möchten wir Ihnen wieder einen Vortrag mit Fakten und Hintergrundinformationen und der Möglichkeit zum Nachfragen anbieten.
Professor Dr. Rudolf Hickel wird im Dezember die Wirtschafts- und Finanzpolitik beleuchten. Es geht um die Inflation, die wir alle mehr oder weniger stark persönlich bemerken und die einen beachtlichen Einfluss auf die Entwicklung unseres Wohlstandes bedeutet. Keiner weiß, was morgen sein wird, aber mit mehr Faktenwissen lassen sich die Folgen für die verschiedenen Szenarien besser einschätzen.
Mit Professor Dr. Rudolf Hickel haben wir einen ausgewiesenen Experten für Wirtschafts- und Finanzpolitik gewinnen können, dessen Meinung auch von den Medien oft nachgefragt wird.
Sein persönlicher Ankündigungstext zu dem Vortrag:
Der Inflationsschock mit dem Jahresspitzenwert von knapp 7 Prozent 2022 und nochmals knapp 6 Prozent im Folgejahr sitzt tief. Wie wird es mit dem Verlust an Geldwert, der die sozial schwachen Haushalte besonders stark trifft, weitergehen? Die meisten Prognosen aus der Wirtschaftswissenschaft sagen eine Rückkehr zu einer Inflationsrate unterhalb derjenigen, die die Europäische Zentralbank mit 2% anstrebt, voraus.
Im Zentrum steht die Frage, wodurch wird diese Entwicklung der Geldentwertung maßgeblich angetrieben. Der explosionsartige Anstieg und der danach folgende enorme Rückgang zeigen, wichtigste Triebkraft waren vor allem die importierten Energiepreise. Die bange Frage lautet derzeit: Ist der Störfaktor Inflation besiegt und die durch die Europäische Zentralbank tolerierte Marke von maximal 2 Prozent Geldentwertung in den kommenden Jahren realistisch?
Bei der Antwort auf diese Fragen stehen die alten und neuen Ursachen der Inflation im Mittelpunkt. Es gibt handfeste Hinweise darauf, dass sich im längerfristigen Trend die Inflationsrate im Durchschnitt eher über die Zwei- Prozentlinie bewegen wird. Dafür sprechen geostrategische Veränderungen, wachsender Protektionismus, die Krise der Globalisierung, aber auch die Machtpreispolitik durch Monopole sowie über viele Jahre die gewollten Preissteigerungen durch die ökologische Transformation (etwa Anstieg des CO2-Preises). Dagegen einzuwenden sind künftig preissenkende Einflüsse etwa durch die Digitalisierung, aber auch infolge des gelingenden Ausstiegs aus der fossilen Energie, der die Klimakosten senkt. Was bedeutet diese mögliche Entwicklung für die privaten Haushalte, die Unternehmen und den Staat? Was sind die Herausforderungen unter dem Regime der Geldwertentwicklung an die Geld- aber auch Finanzpolitik?
Ich freue mich auf Ihr Kommen und natürlich ist auch diese Veranstaltung wieder kostenlos für Sie, Ihre Freunde und Bekannte.
Für 2025 haben wir folgende Vorträge vorgesehen:
10. Februar: „Der Zusammenhalt moderner Gesellschaften und der
Rechtspopulismus“
Professor Uwe Schimank, Bremen
10. März: „Künstliche Intelligenz und Ethik: Chancen und Risiken im Blick“
Professor Björn Haferkamp, Bremen
14. April: „Wasserstoff – Lösung oder Herausforderung?“
Claas Schott, Bremerhaven
Herzliche Grüße
Ihr
Dr. Hans-Christian Schröder
(1. Vorsitzender)