Vortrag am 13.1.2014

PD  Jürgen Bauer spricht zu dem Thema: „(Möglichst ) Fit ins hohe Alter – dem Muskel- und Kraftverlust vorbeugen“

Um 19:30 Uhr im Hanse-Wissenschafts-Kolleg

Die gegenwärtige demographische Entwicklung verheißt uns weiterhin eine steigende Lebenserwartung. Bei dieser positiven Aussicht gilt es zu berücksichtigen, dass Hochaltrigkeitregelhaft mit Veränderungen der Körperfunktionen einhergeht, welcheein erfolgreiches Altern nicht zur Selbstverständlichkeit werden lassen. Neben der geistigen Leistungsfähigkeit kommt der Mobilität für den Erhalt von Lebensqualität im Alter eine herausragende Bedeutung zu. Im Mittel verliert der Mensch zwischen seinem 25. und 80. Lebensjahr jedoch etwa 40% seiner Muskelmasse, welches mit einer entsprechenden Einbuße an Kraft und Ausdauer einhergeht. In seiner besonders schweren Form wird dieser Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft als Sarkopenie bezeichnet.

Das Ausmaß dieser altersbedingten Veränderungenist jedoch nicht schicksalhaft, sondern kann auf vielfältige Weise positiv beeinflusst werden. Zwar ist es nie zu früh ist, den Blick auf diese Entwicklung zu lenken, man sollte jedoch spätestens um die 50 einige grundsätzliche Überlegungen zu diesem Thema anstellen. Um die Muskulatur im Alter zu stabilisieren, sind die Trainingsmodelle für das jüngere Erwachsenenalter, die überwiegend auf die Herz-Kreislauffunktion fokussieren, nur sehr bedingt geeignet. Stattdessen gilt es verschiedene Formen des Kraft- oder sogar des Powertrainings zu integrieren. In Anbetracht der zunehmenden Sturzgefährdung empfiehlt sich insbesondere jenseits der 75 auch ein zusätzliches Balancetraining. Neben der Teilnahme an Gruppenprogrammen, welche unter fachkundiger Anleitung erfolgen sollten, bietet auch ein aktives, trainingsorientiertes Verhalten im Alltag einen wirkungsvollen Ansatz.

Neben Trainingsaspekten verdient die Ernährung eine besondere Berücksichtigung. Unter dem Blickwinkel des Erhalts von Muskulatur und Kraft gilt es, im höheren Alter eine unzureichende Energiezufuhr und damit eine Gewichtsabnahme zu vermeiden, da diese im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen zu einem verstärkten Muskelabbau führt. In diesem Kontext kommt zudem einer ausreichenden Eiweißzufuhr große Bedeutung zu. In umfangreichen Studien wiesen ältere Menschen mit einer höheren Eiweißaufnahme im Vergleich zu solchen mit einer geringeren Zufuhr einen verminderten Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft auf. Die empfohlene Zufuhr liegt im höheren Alter daher bei etwa 1,2 gr / kg Körpergewicht. Zudem gilt es eine unzureichende Zufuhr von Vitamin D unbedingt zu vermeiden, da ein Vitamin D-Mangel mit einer verminderten Muskelleistung einhergeht.

Die Einhaltung dieser Empfehlungen wird es zukünftig noch einem höheren Anteil der älteren Bevölkerung gestatten, selbstbestimmt ein hohes Lebensalter bei guter Lebensqualität zu erreichen.

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